Chronik

Rosenthal

Quelle:
H.-Georg Hering

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Die älteste Erwähnung des Dorfes liegt mit einer Schrift der erzbischöflichen Kanzlei in Prag vom 19. Februar 1356 vor; sie gibt zu erkennen, dass Kirche und Ort damals zu Böhmen gehörten. Eine Urkunde von 1456 überliefert die früheste Nachricht über den Grenzverlauf zwischen der kursächsischen Pflege Königstein und dem böhmischen „dorffe Rosentall“. Ro-senthal ist als letzter Ort des ehemaligen Amtes Pirna erst 1503 aus böhmischem Besitz zu Sachsen gekommen.

Zum Dorfe Rosenthal zählten bereits im 15.Jh. umfangreiche Waldungen, die mit dem Herr-schaftswechsel dem kurfürstlichen Waldbesitz zugeschlagen wurden. Das Rosenthaler Forst-revier ist seit dem 16.Jh. bekannt; ein Försterdienst wird schon weit 100 Jahre früher erwähnt.Neben dem Forst erlangte der Mühlen- und Hammerbetrieb im Bielatal Bedeutung für die weitere Entwicklung des Dorfes. Während in dem 1452 erstmals genannten Hammer-werk Oberhütten (zwischen Schweizer- und Ottomühle gelegen) nach wechselvollm Betrieb 1726 der Hochofen endgültig ausgeblasen wurde und damit ein Erwerbszweig zum Erliegen kam, brachte das 19.Jh.den Mühlen, und damit auch dem Dorfe, durch den Übergang zum Fremdenbetrieb einen neuen Aufschwung. Bekanntestes Beispiel hierfür ist die Schweizer-mühle. Aus der Sommerfrische wurde 1837 eine Kaltwasseranstalt, es folgten 1838 der Bau des Alten und 1866 des Neues Kurhauses. Aus der Kursiedlung entwickelte sich der Ortsteil Schweizemühle.

Der Kurbetrieb, die waldreiche und von bizarren Felsgebilden beherrschte Umgebung sowie die gastfreundliche Art der hier lebenden Menschen ließen Rosenthal mit seinen Ortsteilen Ottomühle und Schweizermühle zu einem beliebten Ausflugs- und Erholungsort werden. Zeugnis der Hinwendung zum Fremdenverkehr bilden noch heute neben anderem die Anlagen des Felsengasse, des Rosengartens, des Gedächtnishains und mehrere Aussichtspunkte.